Bastelstube

Normale Version: Wie würdet ihr das fertigen ? bzw. Kann mir wer etwas hart löten ?
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Hallo Walter, hallo Rudi,

zunächst einmal:

Zitat:Ich verwende beim Weichlöten von Eisen- und Stahlteilen ein gutes, altes Fittingslot aus Blei und Zinn, ...

Damit hier kein Mißverständnis entsteht: Volle Zustimmung, das ergibt mit Sicherheit beim Weichlöten solcher Teile die beste Lösung. Dennoch: Moderne Elektronik-Flussmittel leisten mehr als das was aus der Seele des Lötdrahts kommt. Hängt womöglich auch von der Stahlsorte ab, aber meine mit Elektronik-Lötdraht gelöteten Silberstahlteile halten bis heute ohne Probleme. Hohe Übertragungskräfte sollte man halt nicht davon erwarten. Mit dem Fittingslot und Säure-basierten Flussmitteln fährt man sicher besser. Arbeitet man mit der Vorverzinnung per Aufreiben kann man damit sogar Aluminium einigermaßen befriedigend löten.

Wenn es die Konstruktion zuläßt (Größe der Klebeflächen), haben wir heute immer den freien Übergang zu Hochleistungsklebstoffen aus der Autoindustrie und der Luftfahrtindustrie. Damit bekommt man häufig Ergebnisse hin, die verzugfrei und gut Langzeit-haltbar sind. Nachteilig sind halt hier die oft recht langen Vernetzungszeiten, die sich aber thermisch deutlich verkürzen lassen. Gebe auch zu, dass es anfänglich immer schwer ist, der "Pattex und Bindfadenlösung Ct " was zuzutrauen.

Viele Grüße Peter
Hallo Walter und Kollegen!

Zum Löten mit Lötpasten:

Normalerweise brauchts - abgesehen von einer sauberen Oberfläche - ein Flußmittel, damit das Lötzinn(silber) mit dem Metall Kontakt aufnimmt und dann sauber verläuft. Im Elektroniklot bzw in machen Fittingsloten ist das als Kern im Lötdraht.

Das Flußmittel darf aber nicht vorzeitig verbrennen...sonst geht das so aus wie bei deinem Lötversuch...somit gibts spezielles Flußmittel für Hartlöten, das für die hohe Temperatur ausgelegt ist.

In den Lötpasten ist das schon beigemischt (also Zinn oder Silbermixtur gemeinsam mit Flußmittel als Paste) ... man braucht sonst nix....einfach auf der Oberfläche aufbringen...kann sehr fein dosiert werden ....und dann erhitzen...verrinnt perfekt. Wie schon gesagt...beim Hartöten brauchts ordentlich Hitze...(ich hab dafür ein Rothenberger Set aus dem Baumarkt)....und viel viel  Übung (fehlt mir auch noch)

Alternativ kann man Flußmittel für Hartlöten auch mit normalem Weichlot verwenden....da erspart man sich das Problem mit einer zu hohen Temperatur für das Flußmittel. Das Hartlotflußmittel kocht zuerst auf und verändert die Farbe...und dann kann man das Weichlot zugeben.

Lötpasten, Flußmittel und Silberlot hab ich bei Bengs Modellbau gekauft  (guter Shop!!! mit vielen Anleitungen - auch zum Löten - auf der Homepage)

Das Gerät, daß Heini gezeigt hat, wär natürlich der Wahnsinn für solche Arbeiten.

Wenns mit dem Löten nicht klappt...ggf JB Weld verwenden...der stärkste Kleber der Welt...oder UHU Endfest 300; wenn man den nach dem Zusammenfügen der Teile erhitzt, trägt der angeblich 300 kg /cm2


Gruß
Werner
Liebe Leute vielen Dank für die sehr informativen Antworten.

Bin also heute zu einem Forumskollegen zu fahren, der mehr Erfahrung und auch die dafür notwendigen Utensilien hat.
Das Verlöten ging ganz gut, nachträgliche Belastungsversuche mit der Hand haben aber gezeigt, dass die Verbindung nicht ideal war. Diese hat sich also wieder gelöst.

Inzwischen habe ich eine Lösung für Plan B gefunden, das Problem bei der Welle ist, dass da zwei Passungen und ein Feingewinde m8 drauf ist. Deswegen wollte ich eher die Lösung mit dem Löten bevorzugen. Meine Lösung ist jetzt so daß ich nur die hintere Scheibe mit einem M5 Innengewinde neu fertige und auf der Welle ein Aussengewinde m5 schneide. Diese beiden Teile werden dann verschraubt und vielleicht auch noch verstiftet. 
Hat den Vorteil, wenn etwas nicht passt dann muß ich nur die die Montagescheibe neu fertigen, weil ja die Welle im Original bleibt.

In diesem Sinne vielen Dank für eure Mitarbeit und gsund bleiben.

L.G.
Walter
null
Servus Walter,

meine Idee wäre das ganze mit einer Schrumpfpassung wie es bei manchen Wellen in der Industrie angewandt wird. Tabelle im Anhang. Die Scheibe so fertigen, dass der Bund auf der Welle zum größten Teil an der Scheibe ist. Ich selbst habe so was noch nicht gemacht, sollte jedoch bei ca. 0,3 mm Übermaß der Welle funktionieren. Dann gibt es noch das Verfahren Reibschweissen, in Wikipedia beschrieben.
Danach Welle in die Tiefkühltruhe mit mindestens -18° und die Scheibe in den Backofen bei 300°. Dann alles schnell zusammenstecken und abkühlen lassen. Hitzebeständige Handschuhe nicht vergessen.

Liebe Grüße und gesund bleiben
Günter
Servus Allemiteinand

Danke Günter für deinen Lösungsansatz, aber ich habe da schon meine eigene 2. Lösung gefunden.

Heute ging es also zu Lösung 2 weiter. Meine größte Angst war auf die Welle ein Gewinde m6 zu schneiden, weil VA material recht garstig zum Bearbeiten sein kann. In diesem Falle ging es recht gut.

Wie gestern schon angekündigt habe ich nur das hintere Teil neu gefertigt und auf die Welle ein Gewinde geschnitten. Hier mal 3 Büdln:

[attachment=39102]

[attachment=39101]

Zur Erinnerung das Bild aus dem ersten Beitrag !

[Bild: attachment.php?thumbnail=39093]

Hier nochmals das reparierte Teil.

[attachment=39104]

Was sich geändert hat ist die Dicke der Scheibe und zwar von alt 1,2 mm auf neu mit 1,5 mm.

Nächste Woche wird mal getestet ob alle Bohrungen stimmen und dann werden beide Teile verstiftet, dann kann auch das Gewinde nicht mehr aufgehen.
Verkleben wäre auch eine Option, aber wenn es sicher sein soll dann vertraue ich eher auf mechanische Lösungen.

Der Grund warum ich letztendlich diese Lösung favorisiert habe, liegt darin dass ich sozusagen alle Passungen und Gewinde übernehmen konnte und sollte es Probleme mit den Befestigungsbohrungen geben, dann muss ich nur den hinteren Teil nochmals machen. 
Ich habe auch den Planschlag auf der Drehbank überprüft und es waren keine Korrekturen notwendig. Den Rundlauf habe ich im zusammen gebauten Zustand durch leichtes überdrehen korrigiert.

L.G.
Walter
Hallo Walter!

Sehr schöne Bilder, Danke fürs Zeigen des Ergebnisses. Auch halte ich das für die ideale Lösung - Du hast halt Zeit investieren müssen, dafür hält es jetzt bombenfest, ist präzise und sieht gut aus, ist kein Pfusch. Eine Frage: Hast Du die drei Außengewinde und das Innengewinde auf der Drehe hergestellt oder mit Gewindeschneideisen/-bohrern gemacht (es sieht nämlich sehr sauber, ohne Anzeichen von irgendeinem stumpfem Gewindeeisen aus)?

LG, Heini
(17.01.2021, 12:32)fliegerkind schrieb: [ -> ]Eine Frage: Hast Du die drei Außengewinde und das Innengewinde auf der Drehe hergestellt oder mit Gewindeschneideisen/-bohrern gemacht (es sieht nämlich sehr sauber, ohne Anzeichen von irgendeinem stumpfem Gewindeeisen aus)?

Servus heini und danke fürs Lob !

Ich dachte ja die Lösung ist da gut rüber gekommen, deiner Frage nach scheinbar doch nicht. 
Das was ich gemacht habe ist, auf der vorhandenen Welle nur ein Gewinde m 6 auf der Drehbank, allerdings mit dem Schneideisen, drauf geschnitten.

[attachment=39105]

[attachment=39106]

Und dann halt die hintere Scheibe nachgefertigt.

Vielleicht hat dich auch die darunter liegende Maßzeichnung dazu veranlasst zu glauben ich hätte alles nochmal mit 3 Gewinden gefertigt. Dazu hätte ich wiederum mir ein Schneideisen m 8 x 0,5 kaufen müssen, was nicht teuer ist aber wiederum die Fertigung aufhält weil ich ja auf den Versand warten müsste.
Die Maßzeichnung habe ich eigentlich nur erstellt, sollte das wörst Szenario eintreten und ich das nicht hinbekomme , dann hätte ich alles gänzlich nach Zeichnung fertigen können.

L.G.
Walter
Alles klar! 

Somit war es sicher die einfachste Lösung. Ein Gewinde mit Schneideisen herstellen, verstiften und das hinter Teil neu fertigen. Da wäre es mit Löten nie so gut geworden, und vor allem nicht so schnell, denke ich.

LG, Heini
In der Zeit, die du aufwenden musst um ein Schneideisen zu bestellen, hast du das Gewinde schneller mit der Drehbank gedreht. Warum eine Maschine anschaffen und sie dann nicht vollständig benutzen? 14
Also bei mir ist das von der Maschine abhängig. Wenn zufällig die richtige Wechselradkombination drinnen ist, gebe ich Dir recht. Wenn das Schneideisen aber ohnehin vorhanden ist, sieht es wieder anders aus (wobei es bei mir eben so aussieht, dass ich so ziemlich alle Schneideisen daheim habe).
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