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Spannungsarmglühen
LuZ3000 Offline
Junior Member
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Beiträge: 21
Registriert seit: Jul 2012
Bewertung: 13
Adresse: 2000 Stockerau

MyBB  RE: Spannungsarmglühen
Hallo,

da ich vor kurzem eine Vorlesung "Fügetechnik" an der Uni gemacht habe und selbst auch schon seit Jahren bei Projekten schweißen (hauptsächlich MAG) nicht scheue hier mein Senf dazu:

Grundsätzlich gilt es, um Verzug zu verringern, Schweißverfahren mit hoher Energiedichte zu verwenden - also nicht Autogen, aber ich denke, dass du das eh nicht vorhast Biggrins Optimal wäre Laser- oder Elektronenstrahl aber ja - das ist nicht erwähnenswert hier Brueller

Außerdem sollte man Verzug und Eigenspannungen nicht zu sehr vermischen, denn: schweißt man ein nicht-eingespanntes Bauteil entsteht starker Verzug aber geringe Eigenspannungen. Umgekehrt wird sich ein massives Schweißstück was sehr gut eingespannt ist, wenig verziehen - dafür entstehen Eigenspannungen.
Außerdem: ein schon mal stark verzogenes Bauteil wird durch Spannungsarmglühen auch nicht gerade! Es bauen sich eben nur die Eigenspannungen zu einem gewissen Grad ab.

Eigenspannungen selbst sind nur kritisch, wenn du das Bauteil - die Schweißnaht - auch so stark belastest, dass dort Eigenspannung+Belastung>Streckgrenze (bzw. Zugfestigkeit) auftritt. Sollte dein Rahmen also eher geringe Belastungen aufnehmen müssen rate ich dir alles so fest in der Position zu verspannen vorm schweißen wie es nur geht. Danach mal alles anpunkten und beim richtigen verschweißen darauf schauen, dass man keine zu langen/großen Nähte auf einmal zieht - also möglichst wenig Wärme einbringen. Immer abwechselnd schweißen, also z.B. bei mehreren T-Stößen nicht alle zuerst links und dann alle rechts sondern jeden für sich links und so schnell wie möglich danach rechts. Das Spannungsarmglühen kann man sich somit und mit den genannten (Belastungs-)Umständen sparen.

Am besten nicht unbedingt den Thred http://www.bastelstube.wien/forum/showth...p?tid=3223 glauben - da steht meiner Meinung nach viel Halbwissen und aus dem Kontext gerissene Absätze drin.

Solltest du einen Stahl verwenden mit über 0,22% C (Kohlenstoff), dann sollte man zum Teil auch vorwärmen um die Abkühlgeschwindigkeit zu reduzieren und so die Martensitbildung (hartes, sprödes Gefüge) vermeiden. Bei "normalen Baustählen" trifft das aber eh nicht zu.

Grüße,
Lukas
29.10.2017, 23:16
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Nachrichten in diesem Thema
Spannungsarmglühen - von Der_Harry - 19.10.2017, 13:29
RE: Spannungsarmglühen - von LuZ3000 - 29.10.2017, 23:16
RE: Spannungsarmglühen - von fliegerkind - 29.10.2017, 23:26
RE: Spannungsarmglühen - von Der_Harry - 30.10.2017, 07:43
RE: Spannungsarmglühen - von schwarwi - 30.10.2017, 20:46
RE: Spannungsarmglühen - von Der_Harry - 31.10.2017, 12:41

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